Unseren letzten Tag in Beijing lassen wir langsam anfangen. Schlafen bis 9 Uhr, Frühstücken und dann langsam los. Auf dem Plan stehen der Himmelstempelpark – das letzte der „must have“ in Beijing und noch mal der Panjayuan-Markt, da ich ja das Mao-Plakat liegen gelassen habe und MB eigentlich gern noch mehr von Mao hätte.

Aber zuerst ist die Tempelkunst dran. Der Reiseführer sagt Ausgang A der Subway, dort steigen wir auch aus, laufen aber prompt in die falsche Richtung. Also schon mal gefühlte 2 km umsonst Pflaster getreten. Irgendwann sind wir beide heute doch körperlich etwas angeschlagen. Auch meine Gereiztheit nimmt etwas zu .Die die Nase hochziehenden und dann geräuschvoll ausrotzenden Chinesen (meist, aber nicht immer männlich) gehen mir zunehmend auf den Keks. Es wird doch Zeit, dass wir nach Hause kommen.

Trotz aller Wehwehchen ist der Himmelspark noch mal ein echtes Highlight. Ein weitläufiger Park mit einer Ansammlung von Hallen und Schreinen, in denen die Himmelssöhne – die Kaiser von China – um göttliche Eingebung beteten. Eine „himmlische Eingebung“ können wir wieder nutzen: Der Eintritt für uns ist wieder frei, weil wir über 60 Jahre alt sind. Wir haben hier in Beijing wirklich reichlich Kohle dadurch gespart. Daran sieht mensch wieder, wie sich die VR China um die „Alten“ kümmert.

Letztlich wandern wir rund 3 Stunden durch den Park, immer wieder mit Sitzpausen und noch auf der Suche nach Mitbringseln für die Kids.

So gegen 15 Uhr verlassen wir den Park in Richtung Antik-Markt. Die U-Bahn-Fahrt dauert länger als geplant, weil eine Haltestelle, die wir zum Umsteigen brauchen, gesperrt ist und wir andersrum fahren müssen. Aber auch das ist nur eine Frage der Zeit. Als wir aus einer Station zur anderen Linie wechseln wollen, wird neben uns ein Aufstieg durch eine Kette von mindestens 10 Uniformierte gesperrt, die alle Ausweise oder Fahrkarten kontrollieren. Ziemlich gruselig, diese Aktion.

Am Antikmarkt angekommen gibt es erstmal Kaffee und Kuchen. Wir wollen/müssen ausruhen. Dann holen wir für Michael nochmals das Plakat und bummeln noch einige Standreihen ab. Ziemlich zum Schluss findet Michael noch Tassen mit Mao-Konterfeis und wir erstehen eine für 20 Yuan. 30 Yuan wollte die Verkäuferin zunächst haben, aber das wäre echt zu viel gewesen. 20 Yuan wohl auch, aber …

Es geht auf 18 Uhr zu und die Händler packen zusammen und wir wollen auch nicht mehr. Auf dem Weg nach Hause entscheiden wir uns für ein Restaurant mit Feuertopf. Da wird im hohen „Feuertopf“ die Brühe mit würzigem Gemüse (Ingwer, Knobi und vieles, was auch ich nicht kenne) aufgekocht. Wir bestellen einen Topf mit zweierlei Brühe, was sich als klug herausstellt, weil die eine Sorte total langweilig war, die andere aber sehr würzig und lecker. Dazu bestellen wir per Liste zum Ankreuzen diverse Gemüse, Süßkartoffeln, Shitakepilze und Lotuswurzeln, 2 Sorten Fleisch: Lammkeule geschnitten und Lammhackbällchen, Knobisauce und Bohnenpaste und dazu noch Wantan gefüllt. Alles wurde roh serviert und von uns nach und nach im Feuertopf gekocht. Nach Meinung von Michael zu viel Gemüse und zu wenig Fleisch, aber er ist satt geworden

Gegen 22 Uhr waren wir wieder im Hotel. Auch den letzten Abend haben wir es nicht ins Nachtleben von Beijing geschafft. Wir sind wohl doch in die Jahre gekommen!! 😉.