Ein Thema der aktuellen Ratssitzung erreichte mich schon einige Tage zuvor, nämlich beim Treffen des Frauenbündnisses. Dort haben wir – eigentlich eher nebenbei – auch über den Bericht der Gleichstellungsbeauftragten für den Rat der Stadt Langenhagen gesprochen. Ich hätte nicht gedacht, dass er der Schwerpunkt meines diesmaligen Ratssplitters werden sollte.

Die Tagesordnung der Ratssitzung war gewohnt unübersichtlich und ellenlang. Das hat einen SPD-Genossen auf die Idee gebracht, der Bericht der Gleichstellungsbeauftragten läge doch schriftlich vor und sie möge ihn gekürzt vortragen. Abgestimmt wurde darüber nicht, nach einer engagierten grünen Gegenrede und Gemurre meinerseits. Wenn das mein Geschäftsordnungsantrag gewesen wäre… Insgesamt kann mensch der Ratsführung doch immer mal wieder einen Blick in die GO des Rates und eine straffere Sitzungsleitung empfehlen. Denn nicht immer – wenn auch oft - sind es die ausufernden Redebeiträge einiger Ratskollegen, die dafür sorgen, dass die Sitzung lang und länger wird.

Also gab es den Bericht der Gleichstellungsbeauftragten in der m.E. auch notwendigen Länge und Ausführlichkeit. Und eigentlich wäre wohl zu erwarten gewesen, dass es für diese Tätigkeit aus dem Rat noch ein paar nette Worte, ggf. die eine oder andere Ergänzung geben würde und dann gut. Aber weit gefehlt. Bei den Wortmeldungen für diese Aussprache drängelte der rechte Rand zügig nach vorn und ließ dann eine Rede vom Stapel, der frau nur noch nachrufen kann: Ja, geht’s denn noch? Habt ihr die letzten 70 Jahre verpennt? Gleichstellung wurde u.a. als „Quatsch“ bezeichnet und die CDU befragt, warum sie denn „so was“ mitgemacht habe. Kein Wunder, dass in dieser Fraktion keine Frau Mitglied ist.

Mein Redebeitrag – direkt danach (eine Schelmin, die denkt, das sei Absicht gewesen ;-) ) – holte die Diskussion anfangs erstmal wieder zurück in wohlmeinende Subjektivität, ich bat u.a. BM Heuer, sich doch mal – auch ohne förmlichen Antrag dazu gezwungen zu sein – Gedanken über die Raumsituation der Gleichstellungsbeauftragten zu machen. Auch die Stundenanzahl (z.Z. 30 Wochenstunden) solle doch dringend angehoben werden. Falls es dazu von ihm eine positive Reaktion gegeben haben sollte, ist sie mir leider entgangen. Zum Schluss konnte ich mir dann aber (leider?) nicht verkneifen, doch noch mal einen Satz über das Frauenverständnis der Männer vom rechten Rand zu formulieren.

Die anschließende Diskussion zum Thema und drum herum blieb lebhaft, auch die CDU distanzierte sich von den Äußerungen des rechten Randes und wollte nicht „vereinnahmt“ werden.